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Landesministerium NRW: Arbeitsminister Schneider: „Arbeitslosigkeit und Leiharbeit können krank machen!“
Leitfäden zur psychischen Gesundheit von Erwerbslosen und zur Gesundheitsförderung in der Leiharbeit vorgestellt
Düsseldorf, 11.07.2011
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Die Landesregierung will sich verstärkt um die Gesundheit von
Erwerbslosen und Menschen in prekärer Beschäftigung kümmern.
„Arbeitslosigkeit kann krank machen. Das gilt auch für prekäre
Beschäftigung wie Leiharbeit oder Minijobs. Und Menschen mit
angeschlagener Gesundheit haben schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Diesen Teufelskreis müssen wir überwinden“, sagte Arbeitsminister
Guntram Schneider heute (11. Juli 2011) in Düsseldorf bei einer Tagung
des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit.
Minister Schneider betonte, sein zentrales Anliegen sei es, die
Bedingungen in der Arbeitswelt zu verbessern und das Prinzip „Gute
Arbeit“ voranzubringen: „Gute Arbeit bedeutet beispielsweise fairen
Lohn, gesunde Arbeitsbedingungen und sichere Arbeitsplätze statt
prekärer Beschäftigung.“
Um die Praktiker vor Ort bei ihrer Arbeit zu unterstützen, hat das
Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA) zwei neue Leitfäden
herausgebracht: einen zur psychischen Gesundheit bei Erwerbslosen und
einen zur Gesundheitsförderung in der Zeitarbeit. Der Leitfaden zur
Gesundheitsförderung von Erwerbslosen bietet unter anderem Anregungen,
wie gesundheitliche Probleme der Betroffenen in der Beratung vor Ort
aufgegriffen werden können. Ansatzpunkte sind hierbei zum Beispiel eine
gesunde Ernährung, sportliche Aktivitäten und die Stressbewältigung. In
der Zeitarbeit können die Personaldisponenten eine entscheidende Rolle
bei der Gesundheitsförderung spielen. Sie sollten qualifiziert werden,
um auch auf gesundheitsverträgliche Arbeitsbedingungen im
Entleihbetrieb zu achten und während der entleihfreien Zeit im
Zeitarbeitsunternehmen gesundheitsfördernde Angebote zu machen.
Auch die 145 Arbeitslosenzentren und Erwerbslosenberatungsstellen in
NRW - so der Minister weiter - sollten sich des Themas annehmen: „Diese
von der alten Landesregierung ausgehungerten und von uns wieder
geförderten Einrichtungen können hier eine aktive Rolle spielen, also
Betroffene beraten und Wege zu Angeboten der Gesundheitsförderung
weisen. Dazu sollten sie sich mit den Gesundheitseinrichtungen vor Ort
vernetzen.“
Trotz rückläufiger Arbeitslosenzahlen verfestigt sich die
Langzeitarbeitslosigkeit. Während die Zahl der Arbeitslosen in NRW im
Vergleich zum Vorjahr insgesamt um 6,8 Prozent zurückgegangen ist,
betrug der Rückgang im Bereich des Sozialgesetzbuches II („Hartz IV“)
lediglich 2,8 Prozent. Mangelnder persönlicher Erfolg, fehlende
Lebensperspektiven, soziale Ausgrenzungen und finanzielle Probleme
wirken sich negativ auf die Gesundheit von Langzeitarbeitslosen aus und
erzeugen Stress, Angst und depressive Stimmungen.
Auch die prekäre Beschäftigung (beispielsweise Niedriglöhne und
Leiharbeit) belastet die Betroffenen in besonderem Maße: Zeitarbeitende
sind beispielsweise durch Lärm und schwere körperliche Arbeit oft höher
belastet als die Stammbelegschaften. Prekär Beschäftigte haben eine
geringere Planbarkeit der eigenen Lebens- und Arbeitssituation und
fühlen sich häufig durch die Stammbelegschaften ausgegrenzt. Bundesweit
arbeiten über fünf Millionen Menschen im Niedriglohnsektor und 800.000
in der Zeitarbeit (wo sie im Schnitt 30 bis 40 Prozent weniger
verdienen als Stammbeschäftigte).
Die Leitfäden zur psychischen Gesundheit Erwerbsloser und zur
Gesundheitsförderung in der Zeitarbeit stehen auf der Internetseite des
Landesinstituts zum Download zur Verfügung: www.liga.nrw.de
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW
Fürstenwall 25
40219 Düsseldorf
Tel.: 0211 855-5
Fax: 0211 855-3211
Düsseldorf - Veröffentlicht von pressrelations
Quelle: Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW (presserelations)
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