Ein Manifestentwurf für die bundesweite bzw. #occupy- und #EDj-Bewegung im deutschsprachigen Raum
Jacob Jung hat auf seinem Politikblog gerade den Entwurf eines Manifest der deutschen Bewegung für echte Demokratie, Soziale Gerechtigkeit [1], Freiheit und Solidarität, wie sie am 15. Oktober [2] gestartet ist, entworfen und bitte um Mitarbeit zur endgültigen Fassung, damit die Bewegung mehr Struktur erhält.
Was mir sehr gut gefällt ist die Art der Formulierung. Es wird auf das NICHT verzichtet und allein positiv auf das WOLLEN geschaut. Damit ist der Schwung in die richtige Richtung drin und es wird sich nicht verzettelt mit allem Schlechten.
Mir gefällt das Manifest jedenfalls sehr gut und es entspricht in den Grundzügen dem Manifest der verlorenen spanischen Generation [3].
Manifest für echte Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Solidarität [4]
Demokratie
Wir wollen in einer Gesellschaft [5] leben, die sich zur Demokratie im Sinne einer direkten Volksherrschaft bekennt, die Aufklärung über Manipulation stellt und in der jede Stimme, ohne Ansehen von Vermögen und sozialem Status, gleich viel zählt.
Frieden
Wir wollen in einer Gesellschaft [6] leben, die sich mit aller Kraft für den Frieden zwischen den Völkern und im Innern einsetzt und in der Krieg und Gewalt geächtet und nicht als Mittel der Politik anerkannt werden.
Meinungsfreiheit
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der jeder seine Meinung ohne Angst vor Verfolgung oder Benachteiligung offen und frei äußern kann.
Toleranz
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der jeder, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Religion, seiner Überzeugung, seiner sexuellen Orientierung und seinen körperlichen und geistigen Eigenschaften mit Toleranz, Würde und Verständnis behandelt wird
Solidarität
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, die Schwachen, Hilfsbedürftigen und Notleidenden, unabhängig von den Ursachen für ihre Schwäche, ihre Hilfsbedürftigkeit und ihre Not, im eigenen Land und in jedem anderen Land solidarisch und hilfsbereit gegenübersteht.
Wirtschaft
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der sich die Wirtschaft dem Wohl der Menschen unterordnet, in der Besitz untrennbar mit sozialer Verantwortung verbunden ist und in der das Streben nach Glück höher bewertet wird als das Streben nach Gewinn.
Arbeit
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, die sich für gerechte und faire Arbeitsverhältnisse einsetzt, die Menschen in allen Lebenslagen und Altersgruppen Perspektiven bietet und die verhindert, dass die Würde der Arbeit der Profitsucht und Gier Einzelner geopfert wird.
Bildung
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der jeder, unabhängig von seiner Herkunft, seinem sozialen oder finanziellen Status, seinem Alter und seiner Vorbildung Zugang zu allen Bildungsangeboten erhält und sich frei und ohne Einschränkungen mit allen Inhalten beschäftigen kann, die ihm für seine persönliche Entwicklung als sinnvoll erscheinen.
Soziale Sicherheit
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der niemand Angst um seine soziale Sicherheit und seine Versorgung mit Wohnung, Nahrung, Wärme, Kleidung, kultureller und sozialer Teilhabe, medizinischer Versorgung, Bildung, Kommunikation, Genuss und Mobilität hat.
Nachhaltigkeit
Wir wollen in einer Gesellschaft leben, in der alle mit Sorgfalt und Behutsamkeit mit den Menschen, der Natur, der Umwelt und den Ressourcen umgehen.
<<<<< Ende des Manifests >>>>>
Hmmm. Das Meiste seht aber doch in unserem Grundgesetz. Da steht auch drin, dass das Volk das Recht hat, sich zu wehren, wenn die Artikel verletzt werden, was ja dann wohl der Fall ist. Daher finde ich noch gut, was die Spanier ans Ende ihres Manifestes setzten:
Im Sinne all dieser Punkte, empöre ich mich.
Ich glaube, dass ich etwas ändern kann.
Ich glaube, dass ich helfen kann.
Ich weiß, dass wir es gemeinsam schaffen können.
Geh mit uns auf die Straße. Es ist Dein Recht.
ANMERKUNG: Im Originalblog findet man noch eine Bemerkung und ein eingebettetes Video.
Quelle: Der Mensch - das faszinierende Wesen [7]
Kommentare
Neuen Kommentar hinzufügen [21]Das Manifest sollte meiner Meinung am Anfang einen Absatz 'Gleicheit' bekommen. Darin muss klargestellt werden, daß das alle Punkte des Manifestes für jeden Menschen gilt - ohne Ausnahme.
Damit schließt man Personengruppen mit besonderen persönlichen Merkmalen, (Gesundheits-)Belastungen oder speziellen Anliegen grundsätzlich ein.
Detlef Müller [24], Minden [25]
Diskussionsbeitrag zum Manifest-Entwurf von Jacob Jung ....